POLY-SYNC.
Eine kollektive Radioperformance
am 12.11.2020
Für die Eröffnungsperformance der Ausstellung „Anybody Out There?! 100 Jahre Radio in Deutschland“ vom D21 Kunstraum in Leipzig wurden Teilnehmer*innen aus Leipzig und der ganzen Welt zu Radioträger*innen. Sie gingen alleine oder zu zweit mit ihrem Radio spazieren. Sie bewegten sich durch die Stadt, durch den Park, durch ihre Wohnung, eroberten den öffentlichen Raum. In einer fulminanten Improvisation hörten sie die Stimmen einer Radioträgerin, die ihren Weg beschrieb, einer Hörerin, die jede Menge Fragen an das Radio hatte, das Radio selbst, das über das Leben nachdachte, und eine Reporterin, die über die ursprünglich geplante Performance berichten wollte und etwas anderes fand.
Über ihren Empfänger waren alle Radioträger*innen mit all den anderen verbunden. Zeitgleich befolgten sie Handlungsanweisungen, mit denen ihr Radio immer wieder die Improvisationen der vier Performerinnen unterbrach. Sie tanzten mit dem Radio, hielten es ins Licht, antworteten ihm und liebkosten es. Während der kollektiven Performance konnten sie Sprachnachrichten schicken, die im Radiostudio in die Live-Sendung eingebaut wurden. Im Anschluss schickten sie kurze Videos von sich und ihrem Radio, posteten sie unter #polysync, #100jahreradio, #anybodyoutthere. Alle Fotos, Videos und Nachrichten wurden anschließend zu einem Video vereint, das wir mit euch und der Welt teilen. Was hat uns das Radio heute noch zu sagen?
Konzept&Realisation: Lena Löhr, Carina Pesch, Martina Weber
Fotos/Video edit: Constanze Flamme
Sound edit: Martina Weber
Music used: Monroeville Music Center – Roller Star / You are a Monster https://freemusicarchive.org/music/Mo…
WALK THIS WAY
Quadrophonische Klangkomposition
am 06.07.2019
Ein performativer Spaziergang von der Kongresshalle am Zoo zum Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig – aus zwei Perspektiven. Eine sehende und eine blinde Frau erleben denselben Weg. Mit der Sprachimprovisation Automatic Speaking nach Antje Vowinckel fassen sie ihre Wahrnehmungen ungefiltert in Worte. Daraus entsteht eine quadrophonische Klangkomposition aus Geräuschen und zwei Stimmen, die auf großer Bühne vor rund 2000 Menschen zur Eröffnung des Louis Braille Festivals 2019 zu hören ist. Ein musikalisch-rhythmisches Arrangement, das die Zuhörer*innen mit auf den Weg nimmt. Hier gibt es wirklich nichts zu sehen. Schließen Sie die Augen! – Es sei denn, Sie können nicht hören, dann ist diese Klangkunst für Sie in Gebärdensprache übersetzt.
Konzept & Realisation: Martina Weber, Carina Pesch, Lena Löhr
Field Recordings: Lena Löhr
Stimme: Pernille Sonne, Martina Weber
Montage: Carina Pesch
Video mit Gebärdensprache ab Minute 2:35 bis 8:55:
https://www.mdr.de/video/mdr-plus-videos/video-317368.html
THE CHAPEL CONCERT
Experimentelles Konzert in Kooperation mit Audiotalaia
am 22. Juli 2018
Die kollektive Konzertperformance verbindet verschiedene Grade der live Improvisation mit elektronischer Musik, Field Recordings, Instrumenten und Stimmeinsatz jenseits des klassischen Gesangs. Vom GERÄUSCHKULISSE Kollektiv wirkten Martina Weber und Carina Pesch mit. Weber überzeugte mit aufgenommener Lautpoesie aus einem Mini-Lautsprecher, der ein Vibraphon in Schwingung versetzte. Pesch spielte live mit Stimmimprovisation zu Stimmen vom Band und live Field Recordings. So entstand ein musikalisches Experimentierfeld zwischen konservierten und gegenwärtigen Klängen.
Das Ensemble bestand aus Joan Cot Ros (Vibraphon, Komposition), Sonia Killmann (Saxophon), Robin Meeker-Cummings (Flöte), Robert Coleman (Zimbel, Mundharmonika), Arzu Saglam und Tiago Tobias (Electronics, Komposition), Varun Krishnan und Ludwig Meckel (live Field Recordings), Martina Weber und Carina Pesch (Stimmimprovisation und Dada-Chor), Beth Horseman, Martín Pineda und Constanze Flamme (Dada-Chor), Jolon Dixon (Dirigent).
MUND OHNE WORTE
Lautpoesie Performance im öffentlichen Raum
am 25. Juni 2016
Körper geben Laut. Was und wo ist eigentlich Stimme? Was hat sie mit uns zu tun? Und wie reagiert das Umfeld auf sie? Die Performance ergründet diese Fragen im kollektiven Experimentierfeld des öffentlichen Raumes. Sie ergründet Möglichkeiten stimmlichen Ausdrucks jenseits von Semantik und Gesang, Rhythmus und Musikalität jenseits von Partitur und Noten. In engem Zusammenhang damit beschäftigen uns Fragen des Hörens, der Normierung, der Hemmnisse, der Identität und Körperlichkeit.
Die Performance wurde in Zusammenarbeit mit dem Lautpoeten Martin Lau und dem GERÄUSCHKULISSE Kollektiv während eines Workshops entwickelt und anschließend vor dem Westwerk, auf der Karl-Heine-Straße und auf dem Jahrtausendfeld im Leipziger Westen aufgeführt.
KLANGKUNSTDINNER
Performativer Gaumengenuss in drei Gängen
Am 28. November 2019
Ein Essen im Dunkeln. Drei Gänge. Vorspeise. Hauptgang. Nachtisch. Drei Klangkompositionen. Von drei Künstlerinnen. Eine Freude für Gaumenund Ohren.
Konzept & Aufnahmen: Lena Löhr, Carina Pesch, Martina Weber
Komposition Vorspeise: Lena Löhr
Komposition Hauptgang: Martina Weber
Komposition Nachtisch: Carina Pesch
Eine Produktion des GERÄUSCHKULISSE Kollektiv 2019